... und noch ein gehege für jerora

Die Fertigstellung ist für März 23 geplant. 

Die Installationen für die elektrischen Zäune wurden bereits fertiggestellt. Seit Jänner 23 wird fleissig daran gearbeitet, dass dieses zweite Gehege ausbruchssicher ist.

Neue Gehege bieten wieder mehr Platz für noch mehr Orangutans, die immer wieder Trainings durchleben können. 

Momentan sind Mona, Aming, Hope und Sinta zusätzlich zu den Gruppen von Oli und Jochem in Jerora...

Bevor diese Käfige allerdings installiert werden können,  müssen die Pfleger und das Team aus der Verhaltensforschung neue Gruppierungen organisieren, damit hier nicht Konflikte zwischen den Tieren entstehen. Die Orangutans, die hier her kommen müssen in die Gruppen passen und das erfordert viel Vorbereitung und Unterstützung.

Zuerst wird das Verhalten jedes einzelnen Tieres beobachten, die Persönlichkeiten genau analysiert und das Sozialverhalten. 

Erst dann werden die Tiere umgesiedelt.


ein Neues gehege für jerora

Nach zwei Monaten Arbeiten in Jerora konnte die Straße und die Installation der Pfeiler abgeschlossen werden. Diese Aufgabe ist sehr langwierig, denn das Stück Land für die Straße muss händisch (!) geschlägert werden. 

Bis heute wurden diese Arbeiten schließlich fertig gestellt. Die Pfeiler dienen der Installation des elektrischen Zauns.

Dafür wird Buchenholz (ironwood) verwendet in einer Länge von vier Metern, Das Gehege umfasst rd.  zwei Hektar. Für diese Fläche werden 200 Pfeiler benötigt, mit jeweils sechs Metern Abstand. Nachdem die Pfeiler in der Erde eingeschlagen waren, kam Zement in die Basis mit einem Durchmesser von zwei Metern. 

Dafür waren drei Monate notwendig. Ein weiterer Monat nun für die Montage des Zauns.

Danach muss die Elektrik genau bemessen installiert werden, damit sie sicher für die Tiere im Inneren des Geheges bleibt. 

Wenn alles fertig ist, kommen die Tiere aber nicht sofort dort hin. Sie müssen zuerst an den Zaun gewöhnt werden und davor testet das Team von Sintang diese Sicherheitsvorrichtung.

®Sintang Orangutan Center

Die klinik in jerora macht fortschritte

Dank zahlreicher Spender (unter anderem auch der Mamat Orangutanhilfe!!) konnte im Jahr 2021 endlich ein Röntgengerät angeschafft werden.

Damit können vor Ort Knochenbrüche, Einschüsse und andere Verletzungen diagnostiziert und behandelt werden.

Wir nehmen derzeit elektrische Verbesserungen am Röntgengerät vor, wie z. B. die Hinzufügung von 23.000 Watt elektrischer Leistung zu den bereits installierten 1.300 Watt, den Austausch von Stromkabeln, die an die zu installierende Stromkapazität angepasst sind. Neben dem Austausch von Stromkabeln, dem Ausbau des Stromnetzes und der Installation von 38 neuen Strommasten wurden die Arbeiten nach Angaben von PT.PLN zwischen Januar und Februar 2022 abgeschlossen.

 

Seit Januar-Februar 2022 werden langsam aber sicher die Zahlungen für den Austausch von Stromkabeln und 38 neuen Strommasten gemäß den Richtlinien des Stromversorgungsunternehmens getätigt. Am 17. Februar 2022 ist das Zubehör für das Röntgengerät eingetroffen, d. h. Paneel-Detektoren, Schürzen, Handschuhe, Sonnenbrillen, Strahlenschutzbleche. Das eingetroffene Zubehör befindet sich noch in der Verpackung und soll erst geöffnet werden, wenn der Händler für die Installation und die Einweisung in die Bedienung des Röntgengeräts eintrifft. Derzeit wartet unser Team noch auf den Anschluss an das Stromnetz, der voraussichtlich in der ersten Aprilwoche erfolgen wird, bevor in der zweiten Aprilwoche die Installation und Nutzung des Röntgengeräts durch den Händler erfolgt. Wir hoffen, dass alle Vorbereitungen wie erwartet ablaufen können.

®Sintang Orangutan Center

Felix, Victoria und Bos benni - gesundheitscheck vor der grossen freiheit

Nach zwei bis drei Jahren Waldschul-Training war es für die drei nächsten Kandidaten soweit. Es wurden HIV und Hepatitis Tests negativ bestätigt, der TBC Befund steht noch aus. Wenn auch dieser Befund negativ ist, werden die drei Orangutans im Jänner 2022 nach Betung Kerihun übersiedelt.

®Sintang Orangutan Center

landwirtschaft in jerora

Im September konnte aufgrund von Spenden von SPCA Int. (Global Animal Rescue) ein Gerät zur Bestellung der Felder in Jerora angeschafft werden.

Das erspart natürlich eine Menge Zeit und Energie, wenn man neue Beete für Gemüse und Obst anlegt.

 

Der Biokohleofen wurde überdacht und Wasserinstallationen angebracht, um den Biogarten besser pflegen zu können.

 

Im Jahr 2021 konnten in Jerora 1,67 Tonnen (!!) Gemüse und Früchte geerntet werden. Je ertragreicher die Ernten werden, desto weniger Futter muss zugekauft werden. Was auch wesentlich gesünder, da eben biologisch, ist für die Tiere und die Menschen in Sintang. 

update Jänner 2021

Einige Tiere wurden von Sintang nach Jerora gebracht, und wir planen auch, das Quarantäne Center dorthin zu verlegen. Eine Klinik, ein Isolationskäfig und ein Sozialisierungsgehege sind in Bau. 

Wir freuen uns auf den Moment, wenn Jerora sowohl die Waldschule beherbergt als auch die obig genannten Stationen.

Momentan gibt es in Jerora eine große Waldfläche, die sich die Orangutans abwechselnd teilen. Drei Gruppen von Orangutans halten sich wochenweise im Wald auf, übersiedeln dann in einen Käfig, um dann wieder zurück in den Wald zu kommen. Das ist wie die Rotation in den Schulen, wenn Schüler abwechselnd auf das Sportfeld oder den Spielplatz dürfen. 

Der Bau von mehreren Unterkünften wird hoffentlich bald mehreren Gruppen die Möglichkeit geben, öfter von hier nach da zu kommen – und nicht nur für eine Woche.

ein zaun muss her!

Orangutans sind sehr daran interessiert, was die Menschen rund um sie herum so treiben. Sie sind sehr schnell, wenn es darum geht, Aktionen und Handgriffe zu imitieren. Allerdings ist das meiste, das sie so sehen, nichts, was sie in der freien Natur brauchen werden. 

Deshalb wurde in Sintang ein Zaun errichtet, der ein Sichtschutz zwischen den Tieren und den Räumlichkeiten, die von Menschen bewohnt oder bewirtschaftet werden, zu schaffen. 

Der Zaun ist knapp drei Meter hoch, so können die Tiere von der Waldschule aus nicht sehen, was die Menschen so treiben, selbst, wenn sie hoch hinauf klettern...

®Sintang Orangutan Center

überblick aus jerora

Auch im Bezirk Sintang, im Bezirk Akcaya, rd. 5,2km von Sintang Stadt entfernt. Mit dem Auto sind es in etwa 20min.

Dort befinden sich 18 Orangutans. 16 davon besuchen die Waldschule, aber zwei können dies noch nicht, da die Facilities für sie noch nicht geeignet sind.

Das Team besteht aus fünf Tierpflegern, drei Menschen, die sich um die Aufforstung und Pflanzung von Obst und Gemüse kümmern, und einer, der die Tiere beobachtet. Nebst dem Orangutan Programm wird hier biologische Landwirtschaft betrieben, um das Futter für die Orangutans zu sichern. 

Derzeit wird noch an einer neuen Klinik, einem Gästehaus und einem Isolationskäfig gebaut.

Geplant ist, die Tiere aus Sintang hier her zu übersiedeln, aber das muss noch so lange warten, bis hier in Jerora alles fertiggestellt ist. Wir brauchen noch zwei Käfige mehr und wir brauchen noch Gelder zur Finanzierung von zwei Unterkünften für ausgewachsene Orangutans. 

Weiters wird eine Umkleidemöglichkeit für das Personal gebraucht um die Ansteckungsgefahr beim Betreten des Camps zu minimieren.

Die Babies brauchen eine eigene Station, wo sie aufgepäppelt werden können. 

Weiters eine Verbrennungsanlage für die medizinischen Abfälle. Momentan werden diese zu einer anderen Firma gebracht, die so etwas zur Verfügung hat.

 

Die biologische Landwirtschaft wird hier seit 2019 betrieben. Ziel ist nebst der Selbstversorgung auch, dass in Zukunft die Einwohner Sintangs und Umgebung aus dieser Form der Selbsterhaltung lernen können und die Kinder und Kindeskinder lernen, sich gesund zu ernähren.  Momentan sind etwa 2.500m2 Land kultiviert worden, und Gemüse und Obst wird hier angebaut. Es gibt auch Gewächshäuser hier, um zu vermeiden, dass die Pflanzen von Ungeziefer befallen werden. 

 

Um Gästen die Möglichkeit zu geben, uns zu besuchen und hier zu übernachten, wurden zwei Gästehäuser errichtet. So können auch sie die Orangutans aus nächster Nähe beobachten. Eines der beiden Häuser ist fertig, am zweiten wird noch gearbeitet – dafür wird noch Geld benötigt.

®alle Bilder: Sintang Orangutan Center

DIE ORANGUTAN KLINIK

Wurde nach 10 Monaten Bauzeit im Dezember 2020 fertiggestellt. Sobald auch das Equipment einlangt, kann die Klinik eröffnet werden. Wir hoffen, dass das in den nächsten sechs Monaten passieren kann. 

Dort befindet sich ein OP Raum, ein Röntgenzimmer und ein Büro.

®alle Bilder: Sintang Orangutan Center

DER ERWERB VON MEHR LAND IN JERORA

Wurde durch Spendengelder ermöglicht. Es wird mehr Land bzw. Wald gebraucht, damit die Orangutans durch angrenzende Bewohner nicht gefährdet werden, wenn diese in der Trockenzeit die Wälder abbrennen. Feuer macht vor Zäunen ja nicht halt. Auch wird den Tieren hiermit die Möglichkeit genommen, in „fremdes Territorium“ zu entfliehen. 

Wir konnten fünf Landstriche erwerben und weitere drei sind noch in Verhandlung. Wir haben weitere Bäume gepflanzt, wie Bananen, Kaffee oder Waldfrüchte. Die Samen hierfür wurden aus Tembak entnommen.

®alle Bilder: Sintang Orangutan Center

tom und manfred werden nach jerora übersiedelt

Am 28. November 2020 wurden Tom und Manfred übersiedelt. Das wurde notwendig, weil Tom ein großes Hämatom am Kopf erlitten hatte und deshalb von anderen Orangutans getrennt werden musste. Die Käfige sind von August 2020 bis November gebaut worden. Künftig werden die konfiszierten oder kranken Tiere dorthin gebracht.

®alle Bilder: Sintang Orangutan Center

biologische landwirtschaft in jerora

Das Programm startete letztes Jahr und läuft soweit gut. Wir haben in etwa 2.500m2 und ernten zweimal pro Woche. Trotzdem variiert die Quantität der Ernte, weil manche Bäume oder Sträuche noch keine Früchte abwerfen. Momentan kommen nur 10% der benötigten Menge aus unserer Farm. Abgesehen davon, dass nur zwei Menschen die Erntearbeit erledigen, hängt der Erfolg natürlich von den Erträgen ab.

Dazu kommt, dass wir natürlich keine Pestizide verwenden und die natürlichen Schädlingsbekämpfungsmittel arbeiten nicht so effizient wie die chemischen. Die Farm befindet sich nahe des Waldes und von dort kommen auch immer wieder Schädlinge in die Felder.

Wir pflanzen auch Zitronengras, das wir dann auf dem Markt verkaufen können. Wir arbeiten auch an unserer Hydrokultur und lernen immer wieder aus den Fehlern, die wir gemacht haben.

IN einem kleinen Teich beim Gästehaus in Jerora haben wir Fische ausgesetzt, die die Moskitolarven fressen sollen, und wenn sie (die Fische)  groß genug sind, können wir auch sie auf dem Markt anbieten. 

®Bilder: Sintang Orangutan Center

Holzkohle als nützliches hilfsmittel

Biokohle oder Holzkohle ist ein festes, kohlenstoffreiches Material, das bei der Umwandlung organischer Abfälle (landwirtschaftliche Biomasse) durch unvollständige Verbrennung oder begrenzte Sauerstoffzufuhr (Pyrolyse) entsteht. Diese Holzkohle ist für die Landwirtschaft sehr nützlich, insbesondere zur Verbesserung der Bodenqualität, da die Zugabe von Biokohle die Bodenfruchtbarkeit erhöhen kann. 

Die Verwendung von Biokohle im SOC-Programm für ökologischen Landbau wird seit 2019 durchgeführt. Die verwendeten Rohstoffe sind gefallenes und totes Holz in der Umgebung des SOC-Arbeitsgebiets und Kokosnussschalenreste aus der Orang-Utan-Haltung. Alle verwendeten Rohstoffe sind Abfälle, die in der Umgebung der SOC-Arbeitsstätte anfallen.

Am 9. März 2022 stellten das Landwirtschaftsteam und die Tierpfleger der Jerora Forest School Biokohle auf der Adam Retort Kiln Modell-Biokohleofenanlage her. Dieses Mal wurden 5 Säcke Biokohle hergestellt, was eine ganze Menge mehr ist als zuvor. Die entstandene Biokohle wird in der Regel bei der Bodenbearbeitung mit Kompost vermischt oder zur Düngung von Obstbäumen verwendet. Bis jetzt hat die Verwendung von Biokohle auf den ökologischen Anbauflächen der Jerora Forest School sehr geholfen, 

®Sintang Orangutan Center

JERORA KANN BEZOGEN WERDEN

Eine Schule für Orangutans? Ja, sie haben sich nicht verlesen. Orangutans sind sehr intelligent, und tatsächlich die intelligentesten unter den Primaten. Aber wie auch wir Menschen müssen sie die Überlebensregeln und Strategien erst erlernen.

Alle unsere jungen Orangutans in Sintang kamen zu uns als Waisen, was bedeutet, dass sie nicht nur ihre Mütter verloren hatten, sondern auch ihre Lehrer. Während wir die Babies gemeinsam unterbringen, lernen sie so auch voneinander, welche Früchte sie fressen können oder auch, welche Blätter sie für den Nestbau verwenden werden. Aber da ist natürlich noch viel mehr: in der Natur lernen sie auch von ihren Müttern, welche Früchte oder Blätter als Medizin verwendet werden, wenn ihnen mal ihr Bauch weh tut beispielsweise, oder auch, dass sie Ton oder Kohle fressen können, wenn sie starke Schmerzen haben.

Aber all diese Dinge sind noch nicht das Wichtigste. Klettern steht an erster Stelle. Klettern? Ja - denn auch das müssen sie erst erlernen, das ist nicht instinktiv vorhanden. Nachdem sie in ihren ersten rd. neun Lebensjahren nur mit den Müttern zusammen auf deren Rücken verbringen, können sie das nicht von Natur aus. Orangutans sind die schwersten auf Bäumen lebende Säugetiere der Welt. Sie sind sehr effizient, wenn es um Kraftanstrengung geht. Aber das funktioniert nur, wenn sie wissen, wohin sie am besten klettern sollen und wie sie von A nach B kommen. 

Und wenn sie dann von unseren Käfigen, wo es Seile gibt und Hängematten, die alle nicht brechen können,  in den Wald kommen, wo Äste sehr wohl einmal abbrechen können, dann ist auch dies etwas, das sie erst erfahren müssen.

So - ein weiterer Punkt, der erlernt werden muss - das Abschätzen der Baumkronen und deren Äste.

All das kann, ohne Erfahrung und Übung auch zum Tod führen. Deshalb müssen unsere Pfleger Schritt für Schritt vorgehen und genau kontrollieren, welche von den Babies "reif" dazu sind, in den Wald zu kommen.

 

Lassen sie mich von dieser besonderen Schule erzählen, wo es dieselben Bäume gibt, die sie auch im Dschungel vorfinden werden.

Jerora ist der Name einer Landfläche, ca. 5km südöstlich von Sintang entfernt. Im Bild unten kann man illegale Goldminen und viele Palmölplantagen erkennen. Die Flüsse transportieren Schlamm, Kupfer, hochgiftige Pflanzenschutzmittel und Rattengift... diese Region würde auch ein wenig an Umweltbildung brauchen...

Die weißen Flecken bei dem grünen Stern, der die letzten echten Urwälder zeigt, sind Sandflächen, weil dort, wo nach Gold geschürft wurde, nichts mehr wächst. 

... und warum errichten wir gerade hier eine Schule für die Orangutans? Lassen sie mich weitererzählen.

Die Klinik für die Orangutans ist dort, wo der obere grüne Stern (SOC) zu sehen ist. Die erste Schule, die wir bauten, ist in Tembak. Aber bei Schlechtwetter kann die Fahrt dorthin bis zu acht Stunden dauern und es gibt keinen Telefonempfang dort. Wenn etwas passieren sollte, dann haben wir dort medizinische Ausrüstung, aber nicht dieselbe wie in Sintang.  Jerora liegt strategisch wesentlich besser, auch weil die Orangutans im Nationalpark im Norden freigelassen werden und nicht südlich nahe von Tembak. Die Erhaltungskosten der Schule, die näher bei Sintang liegt, sind wesentlich niedriger, und nachdem wir immer wieder neue Tiere bekommen, und manche davon nicht mehr freigelassen werden können, müssen wir sehr effizient mit unseren Ressourcen umgehen.

In Jerora steht auch Land zur Verfügung, das wir mit biologischem Futter bebauen können, das ihrer Gesundheit hilft und die Kosten niedrig hält. (wir müssen Futter immer wieder zukaufen)

Und wie kam es, dass wir diese 5ha Land bekamen? Vor ca. 27 Jahren hatte Father Jaques, ein Missionar, der seit 50 Jahren hier mit den Dayaks lebt, eine Diskussion mit jungen Dayaks, die hier in Jerora Regenwald roden wollten, um Kautschukpalmen anzubauen. Dieser Wald wurde zu dieser Zeit nur benutzt, um Grabstätten für die Angehörigen anzulegen. Nach dieser Diskussion verließ Father Jaques die Szene ziemlich wütend.

Am nächsten Tag in der Früh standen die Stammesführer mit einem Zettel vor seiner Tür, alle hatten unterschrieben - sie wollten damit bestätigen, dass auch sie Jerora erhalten wollen und keine Rodung dulden würden. Und sie übergaben diesen Wald mit diesem Schreiben an Father Jaques, der sich fortan darum kümmern sollte. 

Und dies war der Grundstein für die Jerora Orangutanschule.

Alles dies wäre jedoch nicht möglich ohne die Hilfe von vielen Menschen aus der ganzen Welt. Orangutan Rescue aus den Niederlanden war unser Hauptsponsor und wir konnten unserem Personal auch Gehalt zahlen, das Futter bereitstellen und die Pfleger. Orangutan Resce bezahlte auch einen Großteil der Straße, die nötig war, um nach Jerora zu gelangen, was nicht vorhersehbar war, nötig zu sein. Andere Unterstützer wie Mark White aus Australien oder Orang Utan Luxemburg, Masarang Hongkong, trugen wesentlich zur Entstehung dieses Projektes bei.

Am 22. Oktober fand schließlich ein "offizielles" Treffen mit den Leitern von Sintang und dem sog. Bupati, dem Präsidenten einer autonomen Region hier statt. Der Präsident wird Sintang dabei unterstützen, eine neue Illipe-Nuss-Fabrik zu errichten, unweit von Jerora entfernt und nicht nur das, sondern auch gewährleisten, dass das Land und der Wald hier für immer geschützt bleiben wird. Keine Rodung, keine Waldbrände werden hier mehr passieren, so haben wir eine "Pufferzone" rund um unsere Waldschule.

Das meeting mit dem Präsidenten, Dr. Djarot, rechts im Bild sitzend mit Father Jaques. Alle wichtigen Regierungsmitglieder waren anwesend um mit Dudung (Mitte, mit schwarzem TShirt) die offizielle Unterstützung zu bestätigen.

Nach unserem Meeting fuhren wir den kurzen Weg nach Jerora. Der Bupati unterschrieb die Zertifikate und wir durchschnitten nun offiziell das Band. Nach einigen Reden, die gehalten wurden, meinte Father Jaques, dass auch er hier im Wald begraben werden möchte eines Tages, und an seinem Grab möge ein Mangobaum gepflanzt werden, damit die Kinder und die Orangutans von diesem Baum Früchte ernten können und sollte jemals jemand kommen, und diesen Wald stören, dann würde er zurückkommen und diese Menschen vertreiben. Trotzdem er seinen Platz bereits gewählt hatte, hoffen wir natürlich, dass er noch lange bei uns bleibt. 

Ich wollte dann in einer kurzen Rede darauf aufmerksam machen, dass es auf Dauer nicht hilft, nur die Symptome zu behandeln (wie z.B. die Orangutanbabies aufzupäppeln), sondern es nachhaltige Lösungen geben muss. Beispielsweise den Eingeborenen hier bessere Einkünfte zu bescheren aus der Illipenuss-Ernte, anstatt den Verkauf von Tropenholz zu fördern.

Nach einem einfachen Mittagessen wurde dann vor der Klinik eine Gedenktafel für das Liez Center enthüllt von Marco van der Aa, der aus den Niederlanden hier her gekommen war. Er sprach über seine Freundin Liesbeth, die viel zur früh verstorben war, und wir ihr zu Ehren dieses Center nach ihr benannt hatten. Er übergab uns einen Scheck über 5.000,- Euro, die für Liesje, das Baby von Mamat, verwendet werden sollen.

Danach machten wir eine kleine Exkursion, um die hohen elektrischen Zäune und die Käfige zu besichtigen.

Die ersten sechs (!!) Orangutans wurden bereits hier hergebracht, um ihre ersten Erfahrungen mit dem Zaun zu machen.

Im Bild seht ihr im Hintergrund Victoria, die gerade versucht, den Banner vom Käfig zu entfernen :-))

Es gäbe noch vieles mehr zu berichten, aber es werden auch bald wieder updates über die Tiere kommen, die die Waldschule hier besuchen.

Willie Smits,

Sintang, November 2018

Den Originaltext in Englisch können sie hier abrufen: http://masarang.hk/2018/10/29/the-jerora-orangutan-jungle-school/

der dritte Käfig wird fertig! ®Sintang Orangutan Center
der dritte Käfig wird fertig! ®Sintang Orangutan Center

Die Käfige und die Schleusen wurden in Sintang fertiggestellt und wurden in Jerora installiert. 

JERORA eine neue waldSchule entsteht

In Sintang wird momentan an einer zweiten Waldschule für die Orang Utans gearbeitet. Entlang des elektrischen Zauns wurde der Wald ein wenig gerodet. Das ist notwendig, damit die Orang Utans durch einen geschützten Bereich in die Schule kommen. Der elektrische Zaun ist nicht nur dazu da, die Orang Utans daran zu hindern, weg zu laufen, sondern verhindert auch unerwünschte "Besuche" im Bereich der Schule. Die Verkabelung kam aus Java, um bessere Qualität sicher zu stellen.

Die Straßen müssen noch betoniert werden, da der Boden hier sehr weich ist, und beim nächsten Regen wären diese sofort wieder kaputt und unpassierbar.

BAUARBEITEN IN JERORA GEHEN WEITER

An manchen Stellen auf der Straße nach Jerora musste der Boden verfestigt werden, damit das Material geliefert werden kann. Es wurde altes Holz und viel Geröll dafür verwendet, den Boden zu verfestigen. Schließlich konnten Holz, Fliesen, Betonsäcke, Gestein und der elektrische Zaun geliefert werden. Und natürlich auch die Rohre für eine Jauchegrube nahe den Nachtquartieren.

Die Fliesen werden auf dem Boden verlegt, weil man sie wesentlich besser reinigen kann als den bloßen Wald- oder Holzböden. Die Nachtquartiere sind in etwa 3m mal 6m, und 3m hoch.

Die Klinik und die Aufenthaltsräume machen Fortschritte. Das Holz wurde geliefert für die Wände und die Fenster und Türen.

Sauberes Wasser zu finden war erst nach der zweiten Bohrung möglich. Wir mussten 60m tief an zwei verschiedenen Stellen bohren, waren aber schließlich erfolgreich.

Für den Zaun in Jerora wurden bis Mitte August mehr als 4.500 Isolierbolzen in die Holzpfosten eingeschraubt. Dort werden dann die Aluminium Kabel fixiert. All diese Arbeiten werden von den Pflegern durchgeführt.

Bevor der Aluminiumzaun montiert wird, müssen tote Äste und Bäume entlang des Zauns entfernt werden. Daraus wird dann biologischer Dünger produziert.

 

DACHGLEICHE!

Das erste Nächtigungsgebäude für die Orang Utans mit zwei Räumen wurde Anfang Juli fertiggestellt. 

In der zweiten Juliwoche wurde auch der Eingang für die Pfleger fertiggestellt

®Copyright alle Bilder: Sintang Orangutan Center 

Text: Sintang Orangutan Center, frei übersetzt

hand in hand: die menschen rund um den park...

Die lokale Bevölkerung war immer von deren Wald abhängig. Ob es der Jagd nach Schweinen oder des Rattan wegen war. Deshalb hat das SOC ein Programm mit den Einwohnern gestartet, damit sie eine alternative Einnahmequelle haben und nicht mehr im Wald jagen müssen. Die Zuckerpalmen liefern hier die perfekte und nachhaltige Lösung. Zuckerpalmen sind Bestandteil des Regenwaldes und es wird der sogenannte Palmzucker gewonnen. Dieser Zucker wird mittlerweile in die ganze Welt geliefert. Die Dörfer rund um den Park erhalten Setzlinge dieser Palmen, die sehr rasch wachsen, können dann Zucker gewinnen und diesen verkaufen.

Die Bewohner rund um den Nationalpark werden informiert über das, was das SOC hier tut. Sie müssen verstehen, warum es wichtig ist, die Orang Utans zu schützen und warum dieser Aufwand betrieben wird. Sie werden auch informiert, was sie tun müssen, wenn ein Orang Utan sich ihren Dörfern nähert, um eventuelle Konflikte zu vermeiden. 

Content und Bilder zur Verfügung gestellt vom Sintang Orang Utan Center

www.soc.or.id

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